Wir alle kennen ihn. Freund Schlendrian.
Aber nicht für alle ist er ein guter Freund.
Marion beschwerte sich neulich bei mir.
Tanja, ich hab so viel gelernt. Und so viel neu umgesetzt.
Warum bin ich noch nicht am Ziel?
Klar hab ich abgenommen. Aber dann stockt es. Ich hab mir eingeredet, das ist nur ein Plateau, das wird schon wieder. Also bin ich am Ball geblieben. Jetzt verlässt mich die Lust. Nichts geht mehr.
Kann das sein?
Viel gelernt, viel umgesetzt und doch geht es nicht weiter mit dem Abnehmen?
Natürlich kann das sein!
Ich kenne das gut. Es gibt Phasen, da geht nichts mehr.
Da findet man selbst den Hebel nicht, der umgelegt werden muss, damit es doch wieder geht.
Marion machte den Fehler, den ich auch schon oft gemacht habe.
Routine.
Man denkt, man kennt schon alles und vergisst, dass man noch nicht alles kann. Im Coaching wiederhole ich das immer wieder. Kennen ist nicht können. Hier ist Marions Fehler:
Ihr Frühstück ist ein effektives Nelea-Frühstück:
Wenig Haferflocken, viel guter Joghurt und täglich frische Früchte dazu.
Effektiv ist, wenn man es richtig macht.
Um anfangs die Mengen kennenzulernen, empfehle ich dringend, das Frühstück abzuwiegen. Die meisten Teilnehmer, die zu mir ins Programm kommen, machen einen (oder alle drei!) dieser gravierenden Fehler:
Zu wenig Protein.
Zu viele Kohlenhydrate
Zu wenig Obst
In den ersten Wochen hat Marion ihr Frühstück täglich abgewogen.
Gewogen, gegessen, genossen.
Dann kam die Routine und damit der Schlendrian.
Marion dachte: Ich weiß genau, wie groß meine Mengen sein dürfen, um das perfekte Frühstück zu ergeben. Trotzdem schlichen sich Fehler ein. Die Obstportion wurde größer. Damit natürlich auch der Zuckeranteil. Joghurt wurde weniger und Haferflocken mehr. Nicht viel. Aber diese Fehler wiederholten sich, die machte sie auf einmal jeden Tag.
Was passierte?
Bei weniger Protein (kleinere Joghurt-Portion) und mehr Obst (größere Zuckerration) meldete ihr Körper das Satt-Gefühl nicht mehr. Der Hunger kam schneller wieder als gewohnt. Die Zeit bis zum Mittagessen, in der sie früher stundenlang satt war und gar nicht mehr an Essen dachte, wurde kürzer.
Irgendwann gab es früher Mittagessen. Dann früher Abendessen. Schon war die Zeit bis zum Schlafengehen anstrengend. Keine Snacks? Hunger und eine innere Unruhe waren da.
Manchmal schaffte sie es noch, die Unruhe zu verbannen.
Aber immer öfter passierte es, dass sie sich zurück in die Küche schlich, um noch irgendetwas zu essen. Nichts Verbotenes. Es gab in ihrer Küche nur gesunde, also erlaubte Lebensmittel.
Genau so schilderte sie mir das.
Nichts Verbotenes, nur Erlaubtes.

Mit dem kleinen Fehler, dass „erlaubt“ ja gar nicht erlaubt ist, wenn es die normalen Mengen in der Reduktionsphase übersteigt. Man kann auch vom Gesunden zu viel essen. Nüsse sind hier ein ganz häufiges Beispiel.
Nüsse sind so gesund. Wer täglich Nüsse ist, wird älter und bleibt länger gesund.
Ja. Stimmt.
Stimmt aber nicht mehr, wenn es nicht drei Walnüsse am Tag sind, sondern eine Handvoll Nüsse am Abend. Jeden Abend. Dann ist es einfach zu viel. Denk einfach dran, dass z.B. bei zwei Erdnüssen eine Erdnuss quasi aus 100 % Fett besteht.
Ich kenne das alles auch.
Fehler machen, weil die Routine so eingeschliffen ist, dass du nicht mehr drüber nachdenkst. Und deswegen Fehler machen, die dir als Anfänger gar nicht passieren:
- zu wenig Protein beim Frühstück
- früher Hunger bekommen
- die nächste Mahlzeit nicht mehr abwarten wollen
- vom Körper nicht unterstützt werden (durch das beruhigende Satt-Gefühl)
Wie kommt man da wieder raus?
Es gibt drei einfache Möglichkeiten.
1. Aufmerksamkeit
Schau in dein Essens-Tagebuch. Wie bist du gestartet? Was machst du jetzt anders?
2. Um Hilfe bitten
Von außen ist es leichter, Fehler zu erkennen. Als Coach sind mir so viele Fehler begegnet, dass ich weiß, welchen Hebel du jetzt umlegen kannst, damit es wieder weitergeht.
3. Etwas Tolles erleben
Ich habe mir dreimal im Leben ein Fotoshooting bei einem Profi gegönnt. Faszinierend, was diese Stunden bewirken: Da schaut jemand auf jede Bewegung, sieht jeden Schatten, hat Ideen für Bewegungen und Gesichtsausdrücke, die dich in strahlendem Licht zeigen. Schon hatte ich wieder Lust, weiter am Ziel zu arbeiten, das ich mir ausgedacht hatte.
Ist es Zeit für dich, deine Routine auf den Prüfstand zu stellen?
Machst du viel richtig, aber ein bisschen Tuning-Arbeit wäre jetzt nicht schlecht?
Punkt 1 und 3 kannst du alleine.
Für Punkt 2 bin ich zuständig.
Ich lade dich ein, dir dieses Video anzuschauen. Da geht es um Tipps beim Weitermachen-was-du-schon-gut-kannst. Wenn du dieses Video verpasst hast – vor zwei Monaten habe ich das mit Live-Publikum aufgenommen – hast du jetzt eine zweite Chance.
Weil wir doch fast alle mehr als einen Tipp, eine Chance brauchen.
Wir lernen durch Wiederholung. Die gibt es hier: mit neuer Inspiration.
Der Routinen-Schlendrian ist leicht zu erkennen und leicht zu verändern.
Mach ihn zu deinem Freund. Er hat dir gezeigt, was gerade nicht rund läuft.
Aus dem Stolperstein Schlendrian wird der Erfolgsschritt Neustart.







