Halbiert – aber ganz ich

Nelea Vital Blog halbiert tanja kaiser

Als ich die 120 Kilo-Marke überschritt, hörte ich auf, mich zu wiegen.
Meine Waage zeigte eh nicht mehr an und in die Apotheke zum Wiegen würden mich keine 10 Pferde bringen. Was bringt eine Zahl, wenn ich mich im Spiegel kaum wiedererkenne?

Ich war nicht mehr die, die ich mal war. Und das Schlimmste: Ich fühlte mich auch nicht mehr wie ich selbst. Mein Körper war ständig erschöpft, jeder Gang strengte mich an.
Und erst recht die inneren Monologe, die mich leise beschimpften:
„Selbst schuld“, „Reiß dich doch einfach mal zusammen.“ „Friss halt nicht so viel.“
Aber Essen war mein Trost. Mein Belohnungssystem. Mein Rückzugsort. Und mein Gefängnis.

Ich weiß noch genau, wie ich eines Abends auf dem Sofa saß, während mein Mann schon im Bett war. Ich hatte wieder zu viel gegessen – ohne wirklich Hunger zu haben.
Neben mir auf der Couch lag eine offene Packung Kekse. Die Maxipackung und es war nur noch ein Stück drin. Mir war klar, dass ich auch den letzten Keks aufessen würde.
Obwohl mir schon schlecht war.

Aber etwas fehlte. In mir fehlte etwas. Plötzlich war dieser Satz da: „Kein Keks nimmt dich in den Arm.“
So banal, so wahr. Es war nicht der Appetit, der mich zu Süßigkeiten greifen ließ – es war der Wunsch nach Nähe. Nach Ruhe. Nach Anerkennung.
Nur: Essen konnte mir das alles nicht geben.

Ich litt an Leptin-Resistenz (die Unfähigkeit des Gehirns, das Sattsignal zu empfinden und weiterzuleiten).
Das wurde erst 2014 bei Untersuchungen von Adipositas-Patienten im Labor entdeckt*.

Generationen von Dicken erzählen ihren Ärzten, dass sie nicht satt werden. Und erst in den letzten 10 Jahren kommt die Wissenschaft dem Phänomen auf die Spur:
Sie bestätigt, was wir alle fühlten. Heute gibt es einen Namen dafür. Damit wird viel ernsthafter darüber diskutiert und weitergeforscht.

Trinken Sie Wasser, Frau Kaiser. Statt Abendbrot. Bis dahin fand ich auch keine große Unterstützung bei den Ärzten.
Ich fing an, mich mit meinen wahren Bedürfnissen zu beschäftigen. Und ich begann zu begreifen: Wenn ich nicht lerne, gut für mich zu sorgen, wird kein Diätplan der Welt funktionieren. Ist Hunger nicht das Problem, kann Essen nicht die Lösung sein.

Was dann folgte, war kein Radikalprogramm, keine Showtransformation. Es war ein langsames, schrittweises Aufwachen. Ich lernte, mir selbst zuzuhören. Ich übte, mit mir liebevoller umzugehen. Ich erkannte, dass ich nicht versagt hatte – sondern dass ich jahrzehntelang keine andere Strategie hatte, mit Stress, Trauer und Überforderung umzugehen. Dabei machte ich winzige Schritte in die richtige Richtung. Winzige Schritte kann jeder.

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Heute bin ich 68 Kilo leichter. Ja, ich habe mich halbiert. War das einfach? Ja!
Und nein. Ja, wenn ich mich an mein Neues Normal hielt. Es gab viele lange Monate ganz ohne Heißhunger-Attacken oder Fressanfälle.
Nein, als ich übel gestolpert bin. Auf einmal waren 17 Kilo wieder drauf. In 17 Wochen, in denen ich „vergaß“, auf die Waage zu gehen und mir einbildete, dass ich schon „geheilt sei“ und Kuchen mir nichts mehr anhaben konnte. Zu früh gefreut. Das Ganze hat gedauert. Heute darf es ab und zu Kuchen sein. Mein Alltag ist gesund und lecker. So gleicht sich alles aus. Ohne Diät.
Vor allem bin ich wieder bei mir angekommen. Ich lache mehr und bin beweglicher. Ich bin mutiger geworden.
Und: Ich habe einen neuen Beruf. Ich arbeite als Coach für Menschen mit Adipositas – Menschen, die oft genauso verzweifelt sind, wie ich es war.
Menschen, die glauben, dass mit ihnen etwas nicht stimmt.
Ich sage ihnen: Mit dir ist nichts falsch. Du hast nur andere Antworten gebraucht.
Genau diese Antworten suchen wir gemeinsam. Und wir finden sie!

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„Kein Keks nimmt dich in den Arm“ – und 4 weitere Tipps, die wirklich helfen

Ich habe einst selbst 136 Kilo gewogen. Heute helfe ich als Coach anderen beim Weg aus
der Adipositas. Das hier sind meine wichtigsten Erkenntnisse – direkt aus der Praxis:

1. Kein Keks nimmt dich in den Arm.
Wenn wir nicht wissen, welches Bedürfnis wir gerade eigentlich haben, ist Essen keine Lösung. Ich sage oft: Emotionaler Hunger sitzt selten im Magen. Er sitzt im Herzen, in der Seele, manchmal einfach nur in der Erschöpfung. Frag dich bei jedem Griff in die Snack-Schublade: Was brauche ich gerade wirklich? Zur Not wird mit der Katze zwangs-geschmust. Und dann machen wir uns auf die Suche nach kalorienfreien Belohnungen.
Das ist ein echter Gamechanger.

2. Dein Körper ist nicht dein Feind.
Meine dünne Freundin sagte, sie esse Salat, weil sie ihren Körper liebe. Aha. Ich aß Salat, weil ich meinen Körper hasste. Viele meiner Kundinnen sprechen von ihrem Körper wie von einem Gegner. Trotz aller Ablehnung ist der Körper für uns da. Das Herz schlägt, die Organe und Gelenke arbeiten täglich für uns. Aber auch ein dicker Bauch möchte gerne mal eingecremt und nicht immer nur beschimpft und versteckt werden.

3. Diäten führen in die Sackgasse.
Was kurzfristig Erfolge bringt, endet oft in Frust und Jo-Jo-Effekt. Ich arbeite mit meinen Kundinnen an Routinen, nicht an Regeln. An Genuss und neuen Geschmacksnerven, nicht an Verzicht und Verbot. Der Schlüssel liegt in der Alltagstauglichkeit – und darin, keine „gute“ oder „schlechte“ Ernährung mehr zu sehen. Wir üben ein Neues Normal und automatisieren es. So wird gesundes Essen einfach, ganz ohne ein ständiges Dran-Denken tun wir das Richtige. Pragmatisch und effektiv; so sind unsere Tipps.

4. Abnehmen beginnt nicht im Supermarkt – sondern im Kopf.
Wer abnehmen will, braucht keine neue Einkaufsliste, sondern neue Gedanken. Welche Überzeugungen begleiten dich beim Essen? „Ich kann sowieso nicht durchhalten“ oder „Ich habe keine Disziplin“ – das sind Glaubenssätze, keine Wahrheiten. Und sie lassen sich verändern. Genau da schauen wir hin; zum letzten Gedanken vor dem Essen.
Mindset heißt das heute.

5. Niemand schafft es allein – und das muss auch niemand.
Der Weg aus der Adipositas ist kein Solo-Lauf. Ich selbst habe mir Unterstützung geholt.
Gelernt habe ich von Menschen, die da waren, wo ich feststeckte. Und es dorthin geschafft hatten, wovon ich träumte. Genau da gibt es Hilfe. Bei denen, die sich mit deinem Problem auskennen. Heute bin ich dieser Anker für andere: Coaching ist kein
Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke und Selbstfürsorge. Bei uns gibt es Hilfe und Unterstützung. Sogar, falls gewünscht, einen moralischen Tritt in den Allerwertesten.
Über mein Leben habe ich einen Bestseller geschrieben:

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Wenn du wissen willst, ob mein Weg auch bei dir funktioniert, schnuppere in unsere Methode hinein:

 


* Wegweisende Studie von Allison M. B. und Myers M. G. Jr. mit Kollegen, veröffentlicht im Jahr 2014 im Journal of Endocrinology unter dem Titel „20 years of leptin: connecting leptin signaling to biological function“ (PMCID: PMC4170570) Kernaussagen der Studie:

  • Leptin-Sättigungssignale kommen bei vielen adipösen Menschen nicht an, weil das Gehirn eine sogenannte Leptinresistenz entwickelt – das heißt, trotz hoher Leptinspiegel im Blut bleibt das Sättigungssignal aus. So isst man weiter und der Körper speichert Fett. Die Leptinrezeptoren werden gewissermaßen „taub“ gegenüber dem Signal.
  • Die Ursache für diesen „Rezeptorverlust“ wird unter anderem im Einfluss ungesunder Ernährung vermutet: Eine Kost mit viel raffiniertem Zucker, Weißmehl und allgemein hochglykämischen, pro-inflammatorischen Lebensmitteln fördert eine Entzündungsreaktion im Hypothalamus und stört damit das Leptinsignal.
nelea vital tanja kaiser

Tanja Kaiser

Ich weiß, wie Abnehmen geht und bringe dir das gerne bei. Gestartet mit 50+ bei 120+ kg kann ich dir versprechen: Du bist nie zu alt oder zu dick, um erfolgreich abzunehmen.

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