Als ich klein war, lebte ich in einer Straße mit einem Kino. Oft stand ich staunend vor den Plakaten, wollte die Filme alle sehen und wurde gebremst von den knallroten Aufklebern, die quer übers Plakat gingen: Ab 16. Für Jugendliche nicht geeignet.
Das war die Zeit, als die Zensur uns Kindern eher Gewalt als Zärtlichkeit zumutete.
Wir durften zwar sehen, wenn jemand erschossen wurde (Bonanza, Raumschiff Enterprise etc.), wenn aber irgendwo ein nackter Busen auftauchte, klebten diese Schilder drüber: Nicht geeignet.
Das kann heute auch mit meinem Blogbeitrag passieren.
Es kann sein, dass er für dich nicht geeignet ist.
Nicht, weil ich über Busen oder Sexualität schreiben werde; mir geht es heute um Weltbilder und Spiritualität. Wenn es dich so gar nicht interessiert, einfach hier aufhören mit Lesen und auf den nächsten Newsletter warten.
Was hat das Weltbild mit Übergewicht und meinem großen Thema Abnehmen zu tun?
Einfach alles.
Du bist, was du isst.
Du bist heute die Summe deiner Entscheidungen der letzten Jahre.
Wer mit den Jahren dick wird, wird das nicht aufgrund der vergangenen Jahre, sondern aufgrund der eigenen Entscheidungen. Diese eigenen Entscheidungen entspringen deinem Innersten, deinem Weltbild.
Wenn du glaubst, dass Schokolade bei Traurigkeit hilft, wirst du immer wieder Schokolade kaufen, weil das Leben dir mit Problemen begegnet.
Wenn du glaubst, dass du nicht abnehmen kannst, weil du schon so oft gescheitert bist, wird genau das wieder passieren: scheitern.
Wenn du glaubst, dass du aufgrund deiner Familiengeschichte und deiner Gene nicht abnehmen kannst, wird dein Leben dich immer wieder an die Situationen hinführen, in denen du Recht hast.
Das Universum ist eine gigantische Kopiermaschine.
Schon mal gehört?
Die Gedanken, die du denkst, ziehen neue Gedanken nach sich, die genauso sind wie der Ursprung.
Du gehst auf eine Party, hast gar keine Lust auf die Menschenmenge, die laute Musik stört dich und du fragst dich, warum du überhaupt da bist. Mit Sicherheit ist niemand da, mit dem du ein interessantes Gespräch führen kannst. Es gefällt dir gar nicht. Nach zwei Stunden gehst du nach Hause, weil alles genau so gekommen ist wie erwartet: laute Musik, Gedränge und nicht ein positives Gespräch.
Wenn du auf die gleiche Party gehst und im Geist offen bist (Ob ich wohl jemanden Interessantes treffe? Wie viele wohl da sein werden?), hast du ganz andere Möglichkeiten, etwas Schönes zu erleben.
Jetzt stell dir vor, du gehst mit diesen Gedanken zur Party:
Die Musik heute wird wundervoll sein. Sie wird mich zum Tanzen animieren, die Töne werden leicht perlend auf die Terrasse hinausschweben und sich mit dem sanften Wind unterm Sternenhimmel verbinden. Alle Menschen, die ich heute treffe, sind glücklich und mit sich selbst im Reinen. Wir werden gemeinsam das Leben feiern. Alle gemeinsam, in einem eigenen kleinen Kosmos aus Musik, Gesprächen und Glück.
Leben gibt es auf der Erde in multiplen Dimensionen.
Wir können beide auf der gleichen Party sein, einmal mit freudvoller Erwartung, einmal mit frustrierter Ablehnung. Jede erlebt die Party so, wie es in ihren Gedanken “vorherbestimmt” ist. Zwei Partys, eine Welt. Zwei Dimensionen, die sehr unterschiedlich sind.
Du lebst im Himmel auf Erden. Oder in der Hölle. Es ist deine Entscheidung.
Wenn dir nicht gefällt, wie dein Leben heute aussieht, kannst du es ändern.
Forsche nach den grundlegenden Gedanken, die hinter deinen Handlungen stehen.
Isst du Schokolade, Nudeln, Chips und Käsebrot, weil du frustriert bist?
Warum bist du frustriert?
Wann tauchte der Gedanke zum ersten Mal auf, dass Käsebrot bei depressiven Stimmungen hilft?
Gehe zurück bis zu dem ersten Gedanken, den du findest.
Dann denke einfach neu.
Denke bewusst einen neuen, anderen Gedanken.
Es ist dein Kopf, du darfst das.
Du entscheidest, was du denkst.
Ärgert dich jemand, kannst du denken: So ein Blödmann.
Du kannst auch denken: Was an dem ärgert mich eigentlich?
Kann ich einfach froh sein, selbst nicht so zu sein?
Gibt es etwas Positives für mich in dieser negativen Situation?
Denke einen neuen Gedanken. Dann handle.
Du entscheidest, was du tust.
Also entscheidest du, was nach ein paar Gedanken, ein paar Taten, ein paar Jahren für ein Leben dabei herauskommt.
Wir alle leben in einer (mindestens) dualen Welt. Mit einem Körper, unserem Astronautenanzug für das Erlebnis auf dieser physischen Welt. Und mit der Seele, die verbunden ist mit dem ganzen Universum. Die Seele, die das Ursprüngliche ist und auf jeden Fall den Körper überleben wird, möchte Erfahrungen machen. Dafür sind wir hier! Es ist ein großes Experiment. Was kann ich alles erleben, was wird passieren, wenn ich dieses oder jenes denke, dieses oder jenes tue?
Da wir unendlich sind, ist es auch egal, wie schnell etwas geschieht.
Wir haben, im wahrsten Sinne des Wortes, alle Zeit der Welt.
Wie gestaltest du deine nächsten Tage? Was denkst du? Was darf passieren in deinem Leben, was machst du, damit was passiert?
Welcher Gedanke darf dich finden, damit du ihn denken kannst?
Heute schlage ich dir kein neues Rezept vor, kein Abnehmprogramm oder ein neues Produkt. Heute geht es um Anregungen, die dich vielleicht interessieren, vielleicht auch nicht. Das ist ebenfalls deine Entscheidung.
Ich schließe hier mit einem meiner Lieblingszitate. Es ist von Vera Birkenbihl:
Diskutiere nicht mit jemanden, dessen Fernseher größer ist als sein Bücherregal.